
Nach Kriegsbeginn änderte die Führung des nationalsozialistischen Deutschlands ihre Politik gegenüber den Juden und begann, diese systematisch zu deportieren und umzubringen. Bereits im September 1939 wurden staatenlose Juden in Wien verhaftet und in das KZ Buchenwald gebracht. Die unmenschlichen Lagerbedingungen und die grausame Behandlung führten dazu, dass bis zum Sommer 1940 bereits zwei Drittel der Häftlinge, darunter auch Juden aus Frauenkirchen, verstorben oder getötet waren.
Im Oktober 1939 wurden tausende Juden über die Grenze in die Sowjetunion
getrieben. 1941 begannen weitere Deportationen in Ghettos in das
„Generalgouvernement“ Polen. Alleine im Ghetto Modliborzyce fanden 13 Juden aus
Frauenkirchen wegen der unzureichenden Versorgung den Tod.
Noch im selben Jahr folgten weitere Massendeportationen in die Ghettos von Lodz,
Riga, Lublin und Minsk. Viele der Deportierten wurden bald als „arbeitsunfähig“
eingestuft und 1942 ins KZ Chelmno transportiert und ermordet. Ab Mai 1942 wurde
das Ghetto in Minsk geräumt und die Insassen in das SS-Lager Maly Trostinec
gebracht, wo es zu Massenerschießungen kam. 1942 wurden alle noch in Wien
Verbliebenen in Konzentrationslager und Ghettos abtransportiert und kurze Zeit
später weiter in die Vernichtungslager Belzec, Treblinka, Chelmno, Majdanek,
Sobibor und Auschwitz gebracht, wo sie fast ausnahmslos ermordet wurden. Viele
jüdische Flüchtlinge, die sich in Westeuropa, Ungarn und der Slowakei aufhielten,
ereilte dasselbe Schicksal.
In den letzten Kriegsmonaten wurden zehntausende ungarische Juden, darunter
auch welche aus Frauenkirchen, zum Südostwallbau und ins Konzentrationslager
Mauthausen getrieben. Tausende dieser Zwangsarbeiter starben an Erschöpfung,
Typhus, mangelnder Ernährung oder durch Erschießungen. (© Herbert Brettl)
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